Berichte
Tennis von „klein“ auf Vom Volksschulalter zum Profi! Tennis ist eine der schwierigsten Sportarten, die je erfunden wurden. Sehr viele Fähigkeiten sind notwendig, um in wenigen Jahren ein Niveau zu erreichen, welches ein Roger Federer oder ein Raphael Nadal eindrucksvoll Woche für Woche unter Beweis stellen. Da wäre beispielsweise ein hohes Maß an Lernfähigkeit komplexer sportmotorischer Bewegungsabläufe, da es heutzutage unmöglich ist ohne eine gute Schlagtechnik ein Weltklasseniveau zu erreichen. Weiters werden immer höhere Ansprüche an Körperbau, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Gewandtheit gestellt; es reicht lange nicht mehr aus, nur groß oder schnell zu sein. Heutzutage muss man groß, schnell und wendig sein. Jedoch das Wichtigste - vielleicht 70% oder mehr - nämlich der psychische Aspekt entscheidet letzten Endes ob man nur ein guter Junior oder ob man zu Höherem berufen ist. Die besten Tennisspieler verfügen über eine sehr hohe Frustrationstoleranz, eine Charaktereigenschaft die Sportler immer wieder motiviert neu zu beginnen und es erneut zu versuchen. In Anbetracht der Schwierigkeit dieser Sportart ist es kein Wunder so viele Kinder daran zerbrechen und aufgeben zu sehen. Aus diesem Grund hat die Tennisschule Rosenkranz begonnen in den Volksschulen nach solchen besonderen Kindern Ausschau zu halten und diese mit neuen Trainingsmethoden und Hilfsmitteln für diese tolle Sportart zu begeistern. Allen Klassen aller Schulstufen der Volksschule Fürstenfeld wurde es ermöglicht während der Turnstunde im Turnsaal in einem 140-stündigem Unterfangen, in dem unter anderem die oben genannten Fähigkeiten geschult wurden, ihr Talent zu beweisen. Selbstverständlich konnten sich jene Kinder als geschickt erweisen, die bereits andere Ballsportarten wie z.B. Fußball oder Basketball spielten. Viel interessanter jedoch sind für mich die Kinder, die keine Vorkenntnisse durch andere Sportarten haben und trotzdem mit den Besten mithalten konnten. Es würde mich freuen viele dieser Kinder heuer im Sommer bei meinen Camps oder bei Kursen begrüßen zu dürfen. Hier werden sie in adäquaten Kleingruppen ihre technischen Grundlagen erlernen oder verbessern können, um die Basis für etwaige höhere Ziele zu legen. Es wird darauf hingewiesen in den Anfängen günstige verlockende Angebote von Clubs und Trainern, die keine höhere Ausbildung oder ein hohes Maß an Eigenkönnen und Erfahrung besitzen, auszuschlagen, da immer wieder Kinder zu mir kommen, die nach jahrelangem Training falsche Griffe und katastrophale Schlagtechniken automatisiert haben. Ich muss wohl nicht erwähnen wie frustrierend es für diese Kinder dann ist, diese umzulernen oder zu akzeptieren, dass aufgrund technischer Mängel ein höheres Spielniveau verwehrt bleibt. Woche 2007 von Herbert Rosenkranz staatl. gepr. Tennistrainer
Der Weg zum Profi
Vorausgesetzt die Basis stimmt, das heißt die Technik wurde richtig erlernt, erste Erfahrungen im Turniersport sind gemacht und Herz-Kreislauf sowie Gesundheit sind dafür ärztlich bestätigt und geeignet, liegt so einem Vorhaben nichts im Wege. Dafür sollte man einige Dinge wissen die auf einen zukommen. Die Belastung finanziell, organisatorisch sowie körperlich ist enorm und nicht für Jedermann gemacht. Die finanzielle Belastung: 6 Tage Training/Woche, Turnierfahrten am Anfang regional später national und noch später natürlich international übersteigen bei sehr vielen Spielern das Limit. Ein Durchschnittsgehalt geht bei vielen Familien, abhängig von Trainer und Infrastruktur, dabei monatlich mit steigender Spielstärke schon mal drauf. Organisatorisch muss man damit rechnen, dass in einer Familie fast die ganze Freizeit dafür aufgewendet werden muss, dabei kann man sich finanziell helfen, wenn man selber die Turnierfahrten macht. Zwischendurch sollte jedoch der Trainer dabei sein, um die Leistungsdiagnostik und die Trainingsplanung immer wieder zu adaptieren. Das Körperliche ist das geringste Problem sofern ihr Sprössling eine sportliche Einstellung hat und sich auch quälen kann. Der Körper gewöhnt sich an die Belastungen und wird dadurch auch nicht geschädigt. Ganz anders bei Gelegenheitssportlern die ihren Körper Belastungen zumuten, die er nicht gewöhnt ist. Knorpel, Bandscheiben, Bänder sowie Muskelverletzungen sind die Folge. Nur durch jahrlange und regelmäßige Belastungen adaptiert der Körper, indem er beispielsweise einen dickeren Knorpel aufbaut, Sehnen und Bänder nehmen an Querschnitt zu und Muskulär wird natürlich die intramuskuläre Koordination neben der Querschnittzunahme verbessert. Im Herz- Kreislauf System steigert sich die Sauerstoffaufnahme in der Lunge und in der Muskulatur, weiters verbessert sich bei anaeroben Trainingseinheiten die Laktatverträglichkeit, Laktatabbau sowie die Vergrößerung der Glykogenspeicher in Leber und Muskulatur. Der psychische Aspekt, welcher im Tennis 70% oder mehr ausmacht kann nicht wie eine Schlagtechnik gelernt werden, sondern muss von klein auf wachsen. Das wichtigste an der Psyche ist natürlich das Selbstvertrauen, welches man sich nur von klein auf aneignen kann. Indem man von Anfang an, schon im Jugendtennis, zu den Besten gehört, gewöhnt man sich an das Gewinnen. Gewinnen ist eine Gewohnheit, wenn man bei 5:5 30:30 im dritten Satz Aufschlägt und öfter als sein Gegner diese Punkte (Big Points) gewonnen hat, gibt das einem ein gutes Gefühl vor dem Punkt. Mit dem Verlieren ist es leider genau umgekehrt. So simple das klingt, ist dieses Gefühl vor dem Punkt, doch der Grund weshalb meistens die gleichen Spieler (Favoriten) diese Punkte machen. Abschließend lässt sich sagen, all diese Mühen und Investitionen an Geld und Zeit rechnen sich nur für ganz wenige Familien weltweit, Tennisprofi sollte kein Berufsziel sein, so etwas passiert von selber, natürlich nur im richtigem Umfeld und mit der richtigen Betreuung.